Die so genannte Like-Ökonomie beschreibt ein zentrales Prinzip sozialer Medien: Aufmerksamkeit und Reichweite werden nicht durch journalistische Auswahl oder Relevanz gesteuert, sondern durch Likes, Kommentare, Shares und andere Formen der Interaktion. Plattformen bewerten Beiträge danach, wie oft und wie schnell sie Reaktionen hervorrufen – Inhalte, die viel Aufmerksamkeit erzeugen, werden häufiger angezeigt. Das führt dazu, dass emotionalisierte, zugespitzte oder visuell auffällige Inhalte besonders erfolgreich sind – unabhängig von ihrem Wahrheitsgehalt. Die Like-Ökonomie verändert nicht nur die Kommunikation, sondern auch die Art, wie Menschen sich selbst inszenieren oder informieren. Beispiel: Ein dramatisch formulierter Beitrag über ein angebliches Gesundheitsrisiko erzielt viele Reaktionen – obwohl er wissenschaftlich nicht haltbar ist.
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