Das kritische und unabhängige Medien-Magazin
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Digitale Öffentlichkeit beschreibt die Erweiterung öffentlicher Debatten und Meinungsbildung in den digitalen Raum – insbesondere über soziale Medien, Kommentarspalten oder Online-Foren. Im Gegensatz zur klassischen Öffentlichkeit, die stark durch redaktionelle Auswahl geprägt war, kann sich heute prinzipiell jede Person einbringen, Inhalte verbreiten oder Reichweite erzielen. Das schafft neue Chancen für Beteiligung, Diversität und Gegenöffentlichkeit. Gleichzeitig ist die digitale Öffentlichkeit fragmentiert, emotionalisiert und algorithmisch strukturiert. Sichtbarkeit entsteht nicht automatisch durch Relevanz, sondern durch Interaktion, Empörung oder Personalisierung. Beispiel: Auf Plattformen wie TikTok oder Reddit entstehen eigene digitale Öffentlichkeiten, in denen sich politische Bewegungen organisieren oder Desinformation verbreiten – oft abgekoppelt vom klassischen Diskurs.

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