Digitale Souveränität bezeichnet die Fähigkeit von Individuen, Organisationen oder Staaten, selbstbestimmt über die Nutzung und Kontrolle digitaler Technologien und Daten zu entscheiden. Auf persönlicher Ebene bedeutet das: Datenschutz verstehen, Tools bewusst auswählen und eigene Daten schützen können. Auf staatlicher Ebene geht es um technologische Unabhängigkeit – etwa von großen Plattformkonzernen oder ausländischer Software. Digitale Souveränität ist ein Schlüsselbegriff für eine gerechte und demokratische Digitalisierung. Beispiel: Eine Schule entscheidet sich bewusst gegen eine US-Cloud-Lösung und nutzt eine europäische Open-Source-Plattform – um die Daten ihrer Schüler:innen besser zu schützen. Der Begriff „Prosumer“ setzt sich aus „Producer“ (Produzent) und „Consumer“ (Konsument) zusammen und beschreibt Personen, die Inhalte nicht nur konsumieren, sondern auch selbst produzieren – etwa auf YouTube, TikTok oder Instagram. Prosuming ist ein zentrales Merkmal digitaler Medienkultur: Nutzer:innen gestalten mit, kommentieren, remixen oder schaffen neue Inhalte. Das führt zu mehr Teilhabe, aber auch zu Herausforderungen bei Urheberrecht, Qualität und Verantwortung. Beispiel: Ein Jugendlicher produziert auf TikTok ein politisches Erklärvideo, das hunderttausendfach geteilt wird – obwohl er kein Journalist ist, sondern Teil der Community, die sich selbst informiert und informiert.
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