Die journalistische Sorgfaltspflicht ist ein zentrales Prinzip des Qualitätsjournalismus. Sie verpflichtet Journalist:innen dazu, sorgfältig zu recherchieren, Fakten zu überprüfen, verschiedene Quellen einzubeziehen und ausgewogen zu berichten. Auch die Trennung von Nachricht und Meinung sowie die Wahrung der Persönlichkeitsrechte gehören dazu. Die Sorgfaltspflicht ist gesetzlich und ethisch verankert – etwa im Pressekodex. In der digitalen Medienwelt gerät sie jedoch zunehmend unter Druck: Schnelligkeit, Reichweitenlogik und die Verbreitung durch soziale Netzwerke erschweren eine gründliche Arbeitsweise. Dennoch bleibt sie essenziell für die Glaubwürdigkeit und Integrität journalistischer Arbeit. Beispiel: Eine Redaktion prüft vor Veröffentlichung eines Artikels sorgfältig alle Angaben, bittet betroffene Personen um Stellungnahme und weist deutlich auf unterschiedliche Sichtweisen hin.
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