Ein Algorithmus ist eine systematische Handlungsanleitung zur Lösung eines Problems. In digitalen Medien, besonders auf Social-Media-Plattformen, übernehmen Algorithmen eine zentrale Rolle: Sie analysieren kontinuierlich, wie Nutzer:innen mit Inhalten interagieren – was sie liken, wie lange sie Beiträge betrachten oder ob sie diese kommentieren. Besonders auf Plattformen wie Instagram, TikTok oder YouTube bestimmen Algorithmen maßgeblich, welche Inhalte Nutzer:innen angezeigt bekommen. Sie erfassen Klicks, Likes, Verweildauer oder Suchanfragen, um so genannte Nutzerprofile zu erstellen. Das bedeutet, sie erstellen auf dieser Grundlage personalisierte Inhalte und strukturieren den Newsfeed individuell. Ziel dieser Technik ist nicht neutrale Information, sondern maximale Verweildauer – denn je länger Nutzer:innen auf der Plattform bleiben, desto mehr Werbeeinnahmen lassen sich generieren. Dabei entstehen dynamische Nutzerprofile, die Muster im Verhalten erkennen. So sehen Nutzer:innen zunehmend das, was sie emotional anspricht – nicht unbedingt das, was gesellschaftlich relevant wäre. Beispiel: TikTok entscheidet nach wenigen Sekunden, ob du mehr Comedy, Sport oder Verschwörungsinhalte sehen wirst – was zu einer realitätsverzerrenden Personalisierung führen kann.
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