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Gatekeeper (deutsch: Torwächter) sind Personen oder Institutionen, die darüber entscheiden, welche Informationen, Themen oder Meinungen in die Öffentlichkeit gelangen. In traditionellen Medien übernehmen Redaktionen oder Chefredakteur:innen diese Rolle: Sie wählen aus der Vielzahl von Ereignissen aus, welche als berichtenswert gelten. Dabei folgen sie journalistischen Kriterien wie Relevanz, Aktualität oder Nähe. Dieses sogenannte „Gatekeeping“ beeinflusst stark, wie die gesellschaftliche Wirklichkeit wahrgenommen wird. In der digitalen Medienwelt verändert sich die Rolle der Gatekeeper: So übernehmen heute auch Algorithmen, Influencer:innen oder Gruppenmoderator:innen diese Funktion – meist ohne redaktionelle Kontrolle. Dadurch können sich Inhalte extrem schnell verbreiten, ohne auf Wahrheitsgehalt geprüft zu sein. Gleichzeitig entstehen neue Machtzentren, die bestimmen, was sichtbar wird und was nicht. Beispiel: Ein Video über ein Umweltproblem geht viral, während fundierte Hintergrundberichte wenig Beachtung finden, weil sie nicht vom Algorithmus priorisiert werden.

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